Zu den Zielen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gehört die Elimination von Hepatitis C bis zum Jahr 2030. Forscher der Schweizer HIV Kohortenstudie (SHCS) haben analysiert, ob dieses Ziel im kleinen Maßstab für die MSM (Männer, die Sex mit Männern haben) dieser Kohorte erreichbar ist. Dazu wurde zunächst zwischen 2015 und 2016 ein systematisches, populationsbasiertes HCV-Screening der MSM durchgeführt; im nächsten Schritt wurde allen HCV-Infizierten eine Therapie mit DAA (direct acting antivirals) angeboten und in einem dritten Schritt ein erneutes Screening durchgeführt.
Insgesamt 3.715 (80%) der MSM wurden gescreent; bei 177 Männern wurde eine replizierende HCV-Infektion diagnostiziert. Von 150 Patienten, die sich für eine Therapie entschieden, wurden 149 geheilt. Beim erneuten HCV-Screening, an dem 2.930 MSM teilnahmen, wurden 13 neue HCV-Infektionen identifiziert. Bei der Beendigung des Programms war die Inzidenz von HCV von ursprünglich 0,53/100 Patientenjahre auf 0,12/100 Patientenjahre gesunken.
Diese Daten zeigen, dass ein systematisches, populationsbasiertes Screening bei MSM mit HIV machbar und erfolgreich ist. Die Studie kann, so die Autoren, als Blaupause für andere Länder, die die Ziele der WHO erreichen wollen, dienen.
Abbildung: © Kateryna_Kon - Fotolia.com
Braun DL et al. A treatment as prevention trial to eliminate hepatitis C among men who have sex with men living with HIV in the Swiss HIV Cohort Study. Clinical Infectious Diseases 2020 [ePub ahead of print]
Link zum Abstract (der Artikel ist nicht frei verfügbar)
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